Schulen im Landkreis Göttingen, aufgepasst! Wir möchten euch besuchen!
Wenn du Schüler:in, Lehrkraft, Sozialarbeiter:in oder in der Schulleitung einer ländlichen Schule bist, dann schreib uns unbedingt an.
Wir sitzen in Göttingen, mitten in der Stadt, aber das soll und darf uns niemals davon abhalten, überall über Queerness aufzuklären. Inzwischen gehen Umfragen und Hochrechnungen davon aus, dass circa 5 – 15 % aller Menschen queer sind. Queerness sucht sich nicht aus, wo sie wohnt. Ob du aus einer progressiven Stadt oder einem konservativen Dorf kommst ist deinem Geschlecht oder deiner Sexualität erstmal egal.
Es gibt aber Unterschiede, die relevant sind: Göttingen hat durch die hiesigen queren Akteur:innen ein breites Spektrum an Angeboten für Menschen der LGBTQ-Community: Das Queere Zentrum, die Aidshilfe, Cheers Queers, Bi+ und viele andere Gruppen und Institutionen machen hier großartige Arbeit: Es gibt regelmäßige Veranstaltungen für lesbische, schwule, bisexuelle, aspec, trans*, inter, non-binäre und anderer queere Menschen. Es gibt queere Partys und Treffs, romantisches oder freundschaftliches Speed-Dating, queere Quiz-Nights oder Chöre. Für alle ist etwas dabei! Oftmals haben auch Einzelpersonen coole neue Ideen, für die sie in der Stadt sehr schnell eine Zielgruppe finden.
Auf dem Land ist das Ganze oft nicht so einfach. Es gibt weniger Infrastruktur und öffentliche Räume dafür. Zusätzlich gibt es auch weniger queere Menschen, da die Einwohner*innenzahlen geringer sind. Viele Dörfer und Kommunen im Landkreis haben diese Privilegien der queeren Strukturen in Göttingen also nicht. Das Angebot ist deutlich eingeschränkter und das ist ein Problem!
Wir möchten Verantwortung übernehmen und gezielt queere Themen in die Dörfer und Kleinstädte bringen.
Zwar bieten soziale Medien viel Aufklärung und können auch ein Gemeinschaftsgefühl vermitteln, doch es ersetzt eben nicht das, was junge queere Menschen auch brauchen: Echte und offene Vorbilder, die nachvollziehen können, wie sie sich fühlen und die ihnen zeigen: „Hey es gibt uns und das ist okay!“
Allen Schüler:innen möchten wir in den Workshops Empathie gegenüber der LGBTQ-Community vermitteln und Wissen an die Hand geben, wie sie ihre Meinung ausdrücken können, ohne Menschen zu verletzen. Auch klären wir über Falschinformationen auf oder über rechte Narrative. Wir hoffen damit, Diskriminierung gegen queere Menschen nach und nach vermindern zu können. Je früher wir eingeladen werden, desto eher wissen die Teilnehmenden, welche Begriffe es gibt und was sie bedeuten, außerdem können wir umso früher ein bisschen „am Weltbild zu zupfen“.
Was uns noch wichtig dabei ist: Immer wieder hören wir, dass es auf den ländlichen Schulen „ja nochmals was anderes ist“. Aber wir erleben in unserer Arbeit was ganz anderes. Es gibt in unserer Erfahrung keinen signifikanten Unterschied im Wissensstand oder in den ablehnenden (oder befürwortenden) Einstellungen der Teilnehmenden. Lasst uns also mit den Vorurteilen aufräumen: Schule ist erstmal Schule, egal wo sie steht. Wir begegnen aufgeschlossenen, offenen und aufgeklärten Klassen sowohl in Göttingen als auch im Umland.